... mit Eva Wilke
Interview von 2025
Stiftsmesnerin Eva Wilke ist seit August 2024 als Nachfolgerin des langjährigen Mesners Markus Friedrich an der Stiftskirche tätig. Für die Stiftsmusik ist sie jedoch kein Neuzugang, da Eva seit vielen Jahren Sängerin der Stuttgarter Kantorei ist. Im Interview mit Katharina Göhr stellt sie sich und ihre Arbeit kurz vor.
Liebe Eva, was machst Du als Mesnerin in der Stiftskirche eigentlich alles?
Schöne Sachen wie Glocken läuten und die Altarkerzen anzünden, langweilige Sachen wie Klopapier bestellen, schwere Sachen wie Konzertpodeste abbauen und total überraschende Sachen wie an der Turmuhr kurbeln. Man hat auch mit vielen Menschen zu tun, vom Bischof bis zum Obdachlosen. Man kann den Beruf auch als Veranstaltungs- und Gebäudemanagement auffassen.
Die ehemalige Geschäftsführerin der Stiftsmusik, Gabriele Zerweck, hat den*die Mesner*in der Stiftskirche mal als „logistische Schaltzentrale“ bezeichnet, ist da etwas dran?
Ja, viele Gruppen nutzen die Stiftskirche. Es gibt viele Gottesdienste, Konzerte, Besucher, Handwerker, aber es gibt zum Glück einen Kalender. So kann ich als Mesnerin den Überblick behalten. Die Absprachen über die vielen Veranstaltungen in der Stiftskirche sowie deren Vorbereitung einen großen Teil der Arbeitszeit ein.
Als Mesnerin der Stiftskirche bist Du ja auch für die vielen Konzerte der Stiftsmusik zuständig. Musizierst Du auch selber?
Ich singe selber seit 2002 in der Stuttgarter Kantorei. Ich mag eigentlich alles, was ich so lange geprobt habe, bis ich es auswendig kann. So wird die Musik ein Teil von mir oder ich ein Teil von der Musik.
Wie sah Dein Leben vor der Stiftskirche aus? Und wie bist Du schließlich Mesnerin geworden?
Ich war fast 30 Jahre lang Lehrerin und war das gerne. Aber man kann schlecht beide Berufe gleichzeitig machen. An Ostern 2024 habe ich im Gottesdienst gehört, dass ein neuer Mesner oder eine neue Mesnerin gesucht wird. Da habe ich sofort gedacht: das mach ich!
Worauf freust Du Dich in den kommenden Monaten am meisten?
Auf Ostern. Der erste Gottesdienst beginnt um 5:30 Uhr und die Mesnerin sollte eine gute Weile vorher da sein. Das wird ein besonderer Einsatz!