Stiftsmusik Stuttgart

... mit Corinna Reimold

Corinna Reimold, zuständig für Marketing im Stiftsmusik-Team, im Gespräch mit Gabriele Zerweck

 

Liebe Corinna, du zeichnest seit einigen Jahren für das Marketing der Stiftsmusik verantwortlich. Wie schafft man es denn, überhaupt »aufzufallen« in der voll bepackten Kulturlandschaft Stuttgarts mit einem sicher relativ kleinen Werbebudget?


Es ist tatsächlich so, dass wir hier in Stuttgart in der wirklich luxuriösen Situation sind, ein sehr großes und vielfältiges kulturelles Angebot, gerade auch im Bereich Musik, zu haben. Umso schwieriger ist es natürlich, sich in einer solchen Vielfalt zu positionieren und aufzufallen. Ich denke, dass es, zumindest in unserem Bereich, am besten gelingt mit einer Mischung aus Kontinuität einerseits und einzelnen Highlights andererseits, wenn wir z.B. unsere Sonderkonzerte bewerben. Gleichzeitig ist es auch so, dass wir ja nicht nur auf unsere Veranstaltungen hinweisen, sondern auch einiges an Inhalten vermitteln wollen. Das bedeutet, dass es immer beides geben muss – den Blickfang, z.B. in Form von Plakaten, aber auch die Information z.B. in Form der Quartalshefte, in denen wir die Programme inhaltlich vorstellen. 

Du beschäftigst Dich ja sicher auch viel mit dem Marketing anderer Institutionen oder Firmen – erinnerst Du Dich an eine Kampagne, die Dir besonders gut gefallen hat?

Um bei der Musik zu bleiben: Mir hat die Kampagne des Stuttgarter Kammerorchesters vor einigen Jahren sehr gut gefallen »Ich bin ein Schwabenstreicher«. Das fiel aus dem üblichen Rahmen heraus, hatte etwas Persönliches und gleichzeitig Frisches. Und die Kampagne war auch wirklich überall vertreten, man kam eine Zeit lang in Stuttgart gar nicht an ihr vorbei. 

Du hast beruflich viel Erfahrung und auch schon für andere kulturelle Institutionen gearbeitet ist es immer ähnlich, oder gibt es doch Unterschiede und wenn ja, welche?

Vieles ist natürlich immer ähnlich – wir nutzen ja mehr oder weniger alle dieselben Kanäle für unsere Werbung, auch wenn die Schwerpunkte anders gesetzt werden, z.B. je nach Zielgruppe. Wobei es in der heutigen Zeit auch nicht mehr so ist, dass sich z.B. ein älteres Publikum hauptsächlich auf herkömmlichem Weg informiert (Printwerbung), ganz im Gegenteil – gerade hier wird auch das digitale Angebot immer mehr genutzt. Man muss daher immer beides bedienen und dabei natürlich trotzdem das Zielpublikum im Blick behalten.

Du bist in Teilzeit bei der Stiftsmusik beschäftigt was machst Du so in Deiner restlichen Zeit?

Im Moment genieße ich noch den Luxus, viel Zeit mit meinem kleinen Sohn zu verbringen. Meine Elternzeit geht aber demnächst zu Ende und ich nehme im Mai meine Haupttätigkeit als Geschäftsführerin der mh-stuttgart GmbH wieder auf, das ist ein Unternehmen der Musikhochschule, das sich z.B. um Weiterbildung im Bereich Musik und Darstellende Kunst oder die Vermittlung von Künstlern für Auftritte kümmert. In meiner Freizeit bin ich außerdem gerne mit dem Hund unterwegs und liebe auch lange Wanderungen, aber dazu komme ich leider viel zu selten.

Wenn finanzielle Ressourcen keine Rolle spielen würden wie würde »Deine« Kampagne für die Stiftsmusik aussehen?

Ich glaube gar nicht, dass ich so viel anders machen würde. Ich glaube nicht unbedingt an »viel hilft viel«, wenn es um Werbung geht. Klar, manchmal würde ich gerne weniger punktuell, sondern etwas großflächiger werben oder z.B. mehr Imagewerbung machen. Aber ich glaube, dass wir mit unserem Budget auch so einen ganz guten Mix hinbekommen. Da die Werbung ja nicht Selbstzweck, sondern an unsere inhaltliche Arbeit geknüpft ist, schließe ich mich meiner Kollegin Dagmar Hahn (Porträt im letzten Newsletter) an, dass es toll wäre, mal ein Projekt mit Kindern und Jugendlichen zu machen - das würde mir auch großen Spaß machen.